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Stehen Russell Wilsons Tage in der NFL auf der Kippe? Und was ist eigentlich mit den Kickern los?

USA – Es hätte eine Überraschung werden können, denn bis zur Halbzeitpause stand es noch ausgeglichen (6:6) und die Sensation schien greifbar nah. Doch anschließend folgte ein Einbruch, und die Dauerkandidaten auf den Super Bowl, die Kansas City Chiefs, besiegten die New York Giants mit einer eher mäßigen Leistung deutlich mit 22:9.

Besonders negativ fiel dabei vor allem ein Spieler auf: Giants-Quarterback Russell Wilson.

Bei den Seattle Seahawks war Wilson einst ein Star, führte das Team 2014 zum Super Bowl-Sieg und sorgte für großen Wirbel um die Franchise. Doch mittlerweile ist er zum Sorgenkind geworden und hat sich als Quarterback der Giants zur regelrechten Katastrophe entwickelt.

Dies wurde gegen Ende des Spiels besonders deutlich. Kurz vor der Two-Minute-Warning benötigten die Giants dringend einen Touchdown – und es sah zunächst so aus, als könnte der erste gelungen sein.

Die Giants lagen mit 9:22 zurück und standen vier Yards vor der gegnerischen Endzone. In diesen vier Versuchen gelang es Wilson nicht, den Ball präzise zu platzieren: Er warf einen Pass weit ins Leere Richtung Spielertunnel, verursachte eine Strafe, versuchte selbst zu laufen, wurde jedoch früh gestoppt, und warf zwei weitere Pässe so weit ins Aus, dass nicht einmal ein Basketballspieler auf einem Trampolin sie hätte fangen können.

In diesen vier Angriffen berührte nur Wilson selbst den Ball. Es dürfte spätestens jetzt klar sein, dass dieser Spieler auf einem NFL-Feld nichts mehr verloren hat – er trifft ja ohnehin nichts.

Zwar schafften es die Baltimore Ravens im Monday Night Game in vier Versuchen ebenfalls nicht, auch nur einen Yard zu gewinnen – allerdings war die Defense von Detroit an diesem Abend außergewöhnlich stark.

Deutlich schlechter als die Ravens schnitten einige Field-Goal-Teams an diesem Spieltag ab.

An insgesamt 18 Gelegenheiten standen die Kicker erfolglos auf dem Feld. Wenn man die beiden Versuche nach Touchdown (einmal verschossen, einmal geblockt) herausnimmt, bleiben zwölf Field-Goal-Versuche übrig.

Davon wurden – und das ist seit 1991 beispiellos – vier Field Goals geblockt. Zudem konnten die Gegner die Hälfte dieser geblockten Versuche zu Touchdowns zurücktragen. Solch eine Häufung hat es nach verfügbaren Daten in diesem Jahrtausend noch nie gegeben.

Generell haben sich die Kicker in dieser Saison zu einem ungewöhnlichen Gesprächsthema entwickelt – und das nicht erst seit dem Chaos um Jake Moody bei den 49ers.

Dies waren die Spiele des dritten Spieltags in der NFL, wobei – ganz traditionell – die Heimteams an zweiter Stelle genannt werden.

Keine Mannschaft hatte in dieser Woche ein Freilos.